Alpine GT4 / Alpine A108 2+2
Die Alpine A110 GT4, mit dem CG-Logo an den Seiten, ist eines der seltensten Alpine überhaupt. Wenn man A110 hört und das in Verbindung mit der Marke Alpine bringt, wird einem oft das Bild der Berlinette in den Sinn kommen, die in den sechziger Jahren aus dem kollektiven Unterbewussten hervortritt. Es muss gesagt werden, dass sie mit ihren Rallyesiegen, ihrer geduckten Silhouette und ihrem sportlichen Auftritt mächtig Eindruck gemacht hatte. Es gab jedoch eine ganze Reihe Modelle, die aus Dieppe mit den Codenamen A110 herausgebracht wurden: die Berlinette sicherlich, aber auch das Cabrio und eine 2+2 Version Namens GT4. Die Idee einer familienfreundlicheren Version des Sport Coupés wurde bereits mit der A108 2+2 gestartet, und trotz des schwachen Verkaufs dieses Modells, kein Wunder mit diesem hässlichen Heck(ca. 100 Exemplare) wurde beschlossen, aus der A110 eine weitere Variation mit 4 Plätzen herauszubringen. Seit der Einführung des A106-Coupés arbeitet Alpine eng mit dem Karosseriebauer Chappe und Gessalin kurz CG zusammen (Die dann 1966 die konkurrierenden CGs Wagen auf den Markt gebracht hatten). Wenn die A110 Berlinette vollständig in Dieppe hergestellt wird, wurde die A110 GT4 teilweise in den Werkstätten von Chappe und Gessalin, so auch die A108 2+2, dort hergestellt. Tatsächlich kümmerte sich Chappe et Gessalin in Brie Comte Robert um die Polyesterkarosserie, die Polsterung und die Lackierung, während die Endmontage (Fahrwerk, Motor) in Dieppe erfolgte. Der GT4 gilt als Alpine, behält jedoch einige Besonderheiten seiner spezifischen Herstellung bei, wie das Fahrgestell, Instrumente, Motor von der Alpine und von CG die Karosserie und das Interieur, nur diese trägt links und rechts an den Seiten das CG Logo. Die A110 GT4 wird auch die letzte in Brie Comte Robert produzierte Alpine sein, bevor Chappe und Gessalin unter der Marke CG mit der Herstellung ihres eigenen Autos(die Ähnlichkeit zur A106 ist nicht zu verleugnen) beginnen und damit ein Konkurrent von Jean Rédélé werden. Das Konzept des GT4 besteht darin, einer weniger sportlichen Kundschaft ein Fahrzeug vom Typ "Grand Touring" anbieten zu können, dass auch mit 2 echten Sitzen im Fond bequem ist. Die Motoren und viele mechanische Teile stammen vom Renault 8. Er wird im Laufe seiner Karriere mehrere Motoren anbieten, die bis 1969 dauern wird. Zuerst mit den kleinen 956 cm3 Motor von 51 PS angeboten, wird er hauptsächlich mit dem V70 mit 1108 cm3 und 66 PS, dann der V100 mit identischem Hubraum, aber 95 PS. Einige seltene Exemplare wurden mit den berühmten 1300 cm3 und 105 PS (insgesamt 15 Ex.) ausgestattet, und nur drei A110 GT4 erhielten den 1300S Motor mit 115 PS. Die GT4 behauptete sich jedenfalls nicht, ein wirklicher Sportwagen zu sein, und der V70 und der V100 waren mehr als ausreichend für dieses Konzept! Trotz einer eleganten Linienführung wurde sie von der Berlinette "Tour de France" völlig in den Schatten gestellt, und nach nur insgesamt 263 Exemplaren war Schluss. Es muss gesagt werden, dass mit dem Erfolg der Berlinette die Marke Alpine ein Synonym für Sportlichkeit und Wendigkeit war, weit entfernt von jeglicher Vorstellung von Komfort oder Luxus. Die GT4 stach daher im Sortiment hervor, denn Puristen schworen auf Sport. Sie wurde auch zum gleichen Preis wie die Berlinette verkauft. Wie seine Schwestern A110 Berlinette oder Cabrio hatte sie auch eine mexikanische Karriere, wo sie unter der Marke Dinalpin in Lizenz produziert wurde. Es ist heute schwer, den Preis einer A110 GT4 abzuschätzen. Zu selten ist sie, es heisst, es sind noch etwa fünfzig in gutem Zustand existent, sie ist offensichtlich teuer, aber sie hat ein Bekanntheitsdefizit! Trotzdem fehlt es nicht an Interesse, besonders wenn man weniger auf Mainstream-Autos steht. Man sollten wissen, dass eine GT4 immer die Neugier von Zuschauern wecken wird man sieht sie ja fast nie auf freier Wildbahn.