Jidé 1969–1974

 

Gegen Ende der Sechzigerjahre gab es in Frankreich die vier mit Fremdmotoren spielenden sportlichen Liebhabermarken Alpine, CG, Ligier und Matra, denen sich 1969 das Fabrikat Jidé zugesellte. Gegründet wurde es von Jacques Durant – dessen Initialen den Markennamen ergaben – in Châtillon-sur-Thouet, Deux Sèvres. Durant war ein unverbesserlicher Konstrukteur und Markengründer, hatte er doch schon 1958 den Atla vorgestellt und sich später mit den Sera und Arista befasst. Wie schon der Atla und auch der Alpine basierte der Jidé auf den technischen Elementen von Renault. Im Gegensatz zu den in weit grösserer Zahl gebauten Alpine war in den Jidé das Antriebaggregat jedoch nicht im Heck, sondern in umgekehrter Richtung nach dem Mittelmotorkonzept vor der Hinterachse eingebaut

 

Die Jidé konnte man auch als Bausatz erstehen, und je nach Motorisierung eigneten sie sich auch für den Renn- und Rallyeeinsatz. Die Fahrwerkselemente stammten teils in Übereinstimmung mit der Motorwahl von den Renault 8 bis Renault 12 Gordini. Anderseits wurden auch Teile wie die Elektrik, der Kühler oder die vorderen Scheibenbremsen aus dem Renault-16-Regal verwendet. Beim Jidé-Chassisrahmen handelte es sich hingegen um eine Eigenkonstruktion. Die auf einen Hilfsrahmen eingebauten Renault-Motoren boten bis 113 PS Leistung. 630 kg Leergewicht und eine Achslastverteilung von 46:54 % versprachen ein gutes Mass an Leistungsfähigkeit. Dazu passte die aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Karosserieschale, deren bloss 102 cm hohe Silhouette ein wenig an einen verkleinerten Ford GT 40 erinnerte.

 

aus Automobil Revue,  26. September 2012