Autobleu 1953–1958
Einer von vielen
Anfang 1950 gründeten der ehemalige Amilcar-Cheftechniker Maurice Mestivier, Präsident des französischen Rennfahrerverbandes, und sein Kollege
Roger LePeytre in Paris die Tuningfirma Autobleu. Diese Bezeichnung verwies auf die offizielle blaue Farbe französischer Rennwagen. Wie für etliche andere Tuningbetriebe lieferte der
Heckmotorkleinwagen Renault 4 CV die ideale Grundlage zur erschwinglichen Leistungssteigerung. Und auch Autobleu entwarf ein eigenes Sportcoupé auf 4-CV-Basis: Das Fastback Design und der Aufbau
der Karosserie entstanden bei Ghia in Turin. Dieser Autobleu-Prototyp wurde im Mai 1953 von der Régie Renault genehmigt. Während für die Herstellung der Stahlblechaufbauten eine eigene Firma
gegründet wurde, erfolgte die Montage und Fertigung ab Anfang 1955 beim Karosseriewerk Chapron.
Zwar konnten leistungshungrige Renault-Besitzer dem 747-cm3-Motor ihres 4 CV mit Autobleu-Auspuffanlagen und Einlasssystemen zu noch höheren PS-Zahlen verhelfen, doch für das Coupé, dem 1955 auch ein Cabrio zur Seite gestellt wurde, begnügte man sich mit einem Plus um 4 auf 25 PS. Bei dem ab 1956 aus dem Renault Dauphine zur Verfügung stehenden 845-cm3-Motor waren es 32 statt der 30 Original-PS. Selbst wenn schon ab 1954 mit Autobleu-Rennversionen, bis hin zum Mille-Miglia-Stromlinienwagen, für Werbung gesorgt wurde, so war diese Kleinmarke der Konkurrenz durch Alpine und andere Hersteller nicht gewachsen. Ein Coupé auf Basis des Renault Frégate blieb Prototyp, und 1958 lief die Produktion nach nur etwas über 80 Einheiten aus.
aus Automobil Revue , 26. Mai 2013 - Roger Gloor