MVS 1986-1990

 

Werk von Enthusiasten

Die Manufacture de Voitures de Sport (MVS) war 1985 von vier Enthusiasten gegründet worden. Konstruiert wurde ihr Sportcoupé von Claude Poiraud, einst Mitarbeiter von Alpine und von Heuliez. Der Prototyp entstand in den Werkstätten des Rennwagenkonstrukteurs Jean Rondeau in Le Mans, und seine Premiere erfolgte auf dem Autosalon von Paris 1984. Im Mai 1987 lief in einem neu errichteten Werk in Cholet, im Osten von Nantes, die Serienherstellung an. Für die Finanzierung hatte man zwei Investitionsfirmen gewinnen können.

 

Mit dem MVS Venturi erhielt Frankreich wieder ein individuelles Sportcoupé gehobenen Niveaus. Es basierte auf einem Rohrrahmenchassis mit McPherson-Federbeinen und verkörperte eine Alternative zur Renault Alpine. Wie dieser besass es den in Nordfrankreich gebauten PRV-V6-Turbomotor (Peugeot/Renault/Volvo) 1989 V6-Mittelmotor, Abgasturbolader, 2458 cm3, 200 PS. Im MVS wurde er allerdings als Mittelmotor eingebaut. Konkurrenten waren auch Mazda RX-7, Nissan 300 ZX, Toyota Supra und nicht zuletzt die Porsche 944/911. Das Design des GFK-Aufbaus stammte von Mitinitiator Gérard Godfroy. 1988 kam mit dem Venturi Transcup eine gelungene Offenversion mit herausnehmbarem Dachteil und versenkbarer Heckscheibe hinzu. Es gab auch Hochleistungs- und Rennversionen. Mit den 1991 bezogenen Werkanlagen in Couëron, westlich von Nantes, verdoppelte sich die Produktionskapazität auf 300/Jahr. Aber schon im Vorjahr hatte man die langweilige «Buchstabenmarke» MVS durch Venturi ersetzt; nach Geldproblemen mutierte Venturi ab 2001 in neuem Besitz zu einer Elektro-Ökomarke.

 

aus  Automobil Revue, 26. Oktober 2012 - Roger Gloor